cogitarre

verschränkt gekränkte verben
fallen als schrundige scherben
auf den morastigen grund
des tölpisch völkischen tümpels
bar allen trögen gerümpels
in wiedergekäuten phrasen
aus ganz langen nasen

(impuls: „über die vergessenen wörter" von @fraupaulchen)

im heulenden verkehr
der heiseren thesen
in werbung verwesen
in der gier auf mehr
schweiget das leben

(impuls: „schweigen" teil 2 des doppelimpulses von @fraupaulchen)

kollisionen
der sterne und planeten
im schalllosen all

(impuls: „stille" teil1 des doppelimpulses von @fraupaulchen)

ich bin ganz im tanz
schmiegsam ich selbst behutsam
im tanz bin ich ganz

(impuls: „medientransfer tanz – zu diesem video“ von @fraupaulchen)

morgens deja vu
vergessenene momente
glücklich wieder da

(impuls: „erinnerungsstücke“ von @fraupaulchen)

wie wassertropfen wechselwolkig
kumulieren gebannt vor angst
in zirren zu gefrieren wollten
wir lieber kondensieren und
laminar uns ganz verlieren
im freien fall aus altem gleichen blau
erfrischt im neuen tosend bunten grau

(impuls: „wolken ohne schatten. auf der südseite aber, ist ein stückchen himmel traurig blau.“ von @fraupaulchen)

getrieben vom sonnenwind schweben
planetenreflexe zwischen kometen
leise
verwaist in lautlosen sphären
und eisig klingend
mit ihnen bewähren wir uns
auf unserer unfertigen
reise
durch die geschundenen tunnel der zeiten
zu den gezeiten der gestrigen nacht
gekrümmt erdacht und vermacht

(impuls: „leise dunkelheit“ von @Reticulum)

im ziel ohne hoffnungen
alltag ist geil
bin blöd ich
am geiz ohne weg vagabundieren
nicht vielleich doch dich

(impuls: „ab mit dem text durch den automatengedichtautomat“ von @fraupaulchen)

gerne hätte ich es abgeschüttelt
unvermittelt aus meinem drahtigen fell
aber egal wieviele bäche ich durchschwamm
an wievielen eichen ich mich rieb
verklebte sich das erlebte und blieb
meine geleimte erinnerung an splitter der zeit
vom eigenen vorurteil erzwungen befreit
auf ausgetrampelt schluffigen wegen
neuen zielen und grenzen erlegen
die zagende zukunft bewegen

(impuls: „alles, was klebt“ von @fraupaulchen)

im jammerfeuer
verkohlt des lebens buntheit
immergleich aschgrau

(impuls: „ein/farbiges gedicht“ von @fraupaulchen)