cogitarre

mit wendigen worten hatte gerufen
@fraupaulchen die raunenden reime zu suchen
wo buchstaben um satte sätze buhlen
den drang zum zwang nennen's die dichtercoolen
und war es auch nicht immer leicht bis heute
das was geschaffen wurde bleibt uns're beute

(impuls: „die bleibende beute“ von Lucia )

von definitionen umgeben zum sinn des lebens
für die einen die welt für andere das geld
nur sich selbst vertraut die ander'n durchschaut
doch keiner will seh'n was danach wird geschehen
am ende ein jeder tritt ab nur als wicht
und von ihm geblieben ist meist nur das nichts

(impuls: „das nichts“ von @FrauPaulchen)

niemals könnt' ich mich entscheiden
welchem ich den vorzug gäbe
keiner sollte deshalb leiden
ich kann und muss mit allen leben

mal ist's das a mal ist's das s
vielleicht auch mal vergangenes
das and'remal ist es das o
das r und e ist's sowieso

ich will mich nicht an einen hängen
mit eifersucht in einem fort
moral soll mich hier nicht bedrängen
ich sprech' und denke nur im wort


(impuls: „und welcher buchstabe wärt ihr gern?“ von @FrauPaulchen)

wenn die sonne
ermattet am flachen himmel
wartet hinter gelbroten
wolken an blauem eis
dann weiss das licht
dass seine stunden gezählt sind

(impuls: „um halb zwei, mittags im winter, ist das licht schon alt.“ von @poetin)

er verkroch sich zwischen den silben
der reim
worte und sätze vergilbten
im leim
ideen erstickten
im keim
bis die lettern sich lös ten
und ih ren
un ge re ge lt en
ur si nn wie
d e r fan de n


(impuls:
„bedichtet eine redewendung“ von @FrauPaulchen:
"sich einen Reim auf etwas machen")

fragen falteten sich und mich
über die antwort des kranich
zu vergangenen schwingen
geschöpftem gelingen
geknickt und geglättet
für's leben verwettet
mit flügeln gestartet
alles erwartet


(impuls: „gefaltete vögel“ von @FrauPaulchen)

geschwätzte erlebnisse
nicht herz
hör reimen zwei mir
schicklich zeit
auf tage zuviel
gedichtet gelingen
sonne stillen liebeslieder
im umkehr verliebte
suchen wieder tage


(impuls: „werft einen text in den automatengedichtautomaten“ von Marlies)

leuchterverhangen
singen die saiten
männergezeiten
gefühlbehangen
während die tasten
in gewendeten blättern
melodiös fasten


(impuls: „dichtet zur musik“ von @FrauPaulchen
und @Reticulum)

du bist so nah und doch
so unvorstellbar fern
drohst zu zerschellen
in des pudels kern
nur ein komet
ein winzig kleiner stein
wie hätt' ich mich gefreut
allein
dein freund
zu sein


(impuls: „vertraut uns nah“ von @FrauPaulchen)

auf der suche nach dir
in den augen nur sand
das fremde im wir
verliert sich am rand
weit weg von mir
ohne gespür
von anderen erkannt


(impuls:„das fremde ist die fremde ist der andere oder einfach nur weit weg“ von @FrauPaulchen)