cogitarre

letzte stunden im mai
vom #frapalymo gegleist
fliehend verfangen
wolkenverhangen
lyrisch ängstlich verwaist
im leeren brachet
verbannt
silbige zukunft erkannt

(impuls: „draußen. gleise im flug. davon“
von @Cadann)

windgewendete wolkenspiele
kino im kopf verwebt
selbstversehen im wasserspiegel
bilder im film durchlebt
und wie im deja vu
wolken fühlen
phantasie

(impuls: „das wolkenspiel“
von @FrauPaulchen)

dem feuchten frühling
frost entflohen
die gier nach sonne
unverhohlen
ein salzig stück sommer
in meinen händen
zerrinnt sandig ins laub
niemals zu beenden
der stetige lauf

(impuls: „ein stück sommer“
von @FrauPaulchen)

ins leere tasten
zeichen fasten
tasten geleert
sprache verkehrt
buchstaben rasten
bei so viel
" " " " " "


(impuls: „leertaste“
von @FrauPaulchen)

Vielleicht wird
Er leicht un-
Ruhig bei dem
Gedanken irgendwann
Einmal zu wanken
Bevor er ohne ungeduld
Entschieden
Nein sagt zur fremden schuld

(impuls: „schreibt ein akrostichon zu einem wort eurer wahl“
von @FrauPaulchen)

es ist gespannt
das säumige seil
unvererdet
weil
ich der zukunft
eine chance geben
wollte
und deshalb sollte die
blindverletzte hoffnung
erleben
wie jedermanns seil verspleißt
mit den anderen zerreißt
vergebens

(impuls: „der tanz auf dem seil“
von @frostbuggy)

zuviel gedichtet Liebes herz
solch geschwätze
liebeslieder
tag für tage
schicklich reimen
hör mir nicht auf
im stillen zwei verliebte
kommen wieder


(impuls: „das cento findet seinen weg“
von @FrauPaulchen)

Ausgangswerk:

Kritik von Theodor Storm

Hör mir nicht auf solch Geschwätze,
Liebes Herz, daß wir Poeten
Schon genug der Liebeslieder,
Ja zuviel gedichtet hätten.

Ach, es sind so kläglich wenig,
Denn ich zählte sie im stillen,
Kaum genug, dein Nadelbüchlein
Schicklich damit anzufüllen.

Lieder, die von Liebe reimen,
Kommen Tag für Tage wieder;
Doch wir zwei Verliebte sprechen:
Das sind keine Liebeslieder.

neidfarbener himmel
am ende des sandgetönten horizonts
in ocker getaucht
zitronenfalterbesetzt
gegen
eine
langweilige
buntheit


(impuls: „gelb trifft wort“
von @FrauPaulchen)

von dir verzeichnet in verwischtem
graphit
gehäutet gezeichnet
ölkreidiges haar auf leinen mit
fahrig gekratzten strähnen
verhörten augen und
verschwommenen ohren
hohen vergangenen wangen
im aquarellierten abstand verbannt
versuchungsverloren
gebrannt im farbton
erkenne ich
das du in mir

(impuls: „das menschenbild vertextet“
von @jochenrochen )

auf den eisgrauen wegen
durch den widrigen regen
der tränen
unter dem lachenden regenbogen
der hoffnung
der tag für tag
neue farbenreiche chancen
ohne regenschirm gebiert


(impuls: „aus einer träne geboren“
von @fliegergedanke)